Mit dem Herannahen der Frühjahrs-/Sommersaison kehrt das Thema der übermäßigen Exposition gegenüber natürlicher ultravioletter Strahlung und deren Auswirkungen zurück. Eines der wichtigsten Hilfsmittel zum Schutz vor der Sonne ist richtig ausgewählte Kleidung. Mit dem wachsenden Bewusstsein von Verbrauchern und Arbeitgebern steigt auch das Angebot auf dem Markt. Die sog. UV-Kleidung wird von jedem verkauft: von Supermärkten über Sportgeschäfte bis hin zu Herstellern von spezieller Touristen- und Arbeitsschutzkleidung. Die Auswahl und Preisspanne ist sehr groß. Was soll man also wählen?
Alle Kleidungsstücke bieten ein gewisses Maß an Schutz für die Haut, aber nicht alle Stoffe bieten einen ausreichenden UV-Schutz. Um den Grad des Schutzes zu bestimmen, ist es üblich, den UPF (Ultraviolet Protection Factor) zu verwenden – ein Bewertungssystem ähnlich dem SPF-System (Sun Protection Factor), das bei Sonnenschutzmitteln verwendet wird. Der SPF gibt an, wie effektiv ein Sonnenschutzmittel ultraviolette Strahlen im B-Bereich (oft als UVB bezeichnet) blockiert, die für die Erythem verursachende Reaktion der Haut verantwortlich sind, während der UPF angibt, wie effektiv ein Stoff sowohl UVB-Strahlen als auch UVA-Strahlen blockiert – was bedeutet, dass er die Haut noch besser vor schädlichen Strahlen schützt. Bei der Prüfung wird das Gewebe einer UV-Quelle ausgesetzt, die das mittägliche Sonnenlicht simuliert. Die Menge der vom Stoff blockierten UV-Strahlen wird mit einem Gerät gemessen, das Spektralphotometer genannt wird. Wie bei SPF, bedeutet ein höherer UPF mehr Schutz: UPF 15 bis 20 ist gut, und 40 bis 50 oder höher ist ausgezeichnet. UPF 50+ blockt über 97,5 % der Sonnenstrahlen.
Wenn Sie also an einem sonnigen Tag ein normales T-Shirt tragen, z. B. eines aus Baumwolle, bietet es einen UPF von 10, wenn es aber nass wird, senkt der UPF-Wert auf 3. Als grobe Verallgemeinerung gilt, dass Kunststoffe wie Polyester und Nylon effektiver sind als Baumwolle, Rayon und Hanf. Ebenfalls von Bedeutung sind die Dichte und Dichtigkeit des Gewebes, die Konstruktion des Kleidungsstücks und die Anfälligkeit des Gewebes für Dehnung und Schälen. Natürlich sind diese Eigenschaften ohne spezielle Geräte nur schwer zu beurteilen.
UV-Schutzkleidung ist gemäß der Verordnung (EU) 2016/425 des Europäischen Parlaments und des Rates als PSA der Gefahrenkategorie I eingestuft. Dies bedeutet, dass die Übereinstimmung des Produkts mit den Anforderungen der Verordnung vom Hersteller erklärt und sichergestellt wird. Eine Verifizierung durch eine unabhängige Institution ist nicht erforderlich. Deshalb finden wir auf Kleidung, die außerhalb des Fachhandels erhältlich ist, meist nur einen kurzen Hinweis “UV-Schutz” oder “Sonnenschutz”.
Wenn wir eine Garantie haben wollen, dass die Schutzparameter der UV-Kleidung unverändert bleiben, sollten wir nach Produkten suchen, die mit einem charakteristischen Piktogramm in Form der Sonne gekennzeichnet sind, ergänzt mit EN 13758-2 und UPF 40+.
Diese Kennzeichnung bestätigt, dass das Kleidungsstück nach der Norm EN 13758-2 zertifiziert wurde, die seine Schutzeigenschaften definiert. Das bedeutet insbesondere, dass die verwendeten Materialien einen Schutzfaktor von mehr als 40 UPF (40+) aufweisen und die durchschnittliche UVA-Durchlässigkeit gemäß EN 13758-1 weniger als 5 % beträgt. Diese Eigenschaften bleiben für mindestens 5 Wäschen unverändert. Einige Hersteller garantieren, dass sie 30 oder sogar 50 Wäschen halten, was bei Kleidung, die im Sommer getragen werden soll, sehr wichtig ist.
Der Abbau der Ozonschicht der Erde ist eines der gravierendsten Umwelt- und Lebensprobleme. In den letzten 20 Jahren hat sich die Ozonschicht um etwa 2 % verringert. Es wird geschätzt, dass eine zusätzliche lebenslange UV-Bestrahlung aufgrund eines solchen Ozonabbaus zu einem Anstieg der Inzidenz von Nicht-Melanom-Krebserkrankungen um 6-12 % führt. Bei der Auswahl von UV-Bekleidung für Arbeiter lohnt es sich, auf den UPF-Wert des Materials und der Konstruktion, die Atmungsaktivität und Ergonomie der Kleidung sowie den Zeitraum der garantierten Haltbarkeit des Schutzes zu achten. Der Garant ist – wie üblich – das entsprechende Zertifikat.