Es ist die Pflicht eines jeden Arbeitgebers, für den Schutz von Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer zu sorgen. Der Arbeitgeber sollte alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um das Unfallrisiko zu verringern. Kollektive Schutzmaßnahmen haben Vorrang vor individuellen Schutzmaßnahmen. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmern persönliche Schutzausrüstungen (PSA) zur Verfügung stellen muss, wenn kollektive Schutzmaßnahmen die Sicherheit nicht vollständig gewährleisten können. Diese sollen vor schädlichen und gefährlichen Faktoren in der Umwelt schützen.
Im Energiesektor verlangen die Arbeitsschutzvorschriften, dass alle Personen, die beruflich mit dem Betrieb von Energienetzen, Geräten und Anlagen zu tun haben, entsprechend qualifiziert sind. Arbeiten an bestimmten Energieanlagen dürfen nur von Personen durchgeführt werden, die über die entsprechenden Qualifikationen zur Bedienung dieser Anlagen verfügen. Es ist auch von größter Wichtigkeit, den sicheren Betrieb von Energieanlagen zu gewährleisten. Jedes dieser Geräte muss mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung ausgestattet sein, die alle für den sicheren Betrieb erforderlichen Informationen enthält. Die Arbeit an solchen Geräten und elektrischen Anlagen ist mit verschiedenen Gefahren verbunden. Die Wirkung von elektrischem Strom auf den menschlichen Körper kann direkt sein, wenn elektrischer Strom durch den Körper fließt, oder indirekt, indem er verschiedene Arten von thermischen, mechanischen oder anderen Verletzungen verursacht, die auftreten, ohne dass der Strom durch den Körper fließt.
Die Gefahren beziehen sich auf die Möglichkeit von Stromschlägen, Bränden, Explosionen, Vergiftungen – bei Störungen, als Folge der Verwendung schädlicher Materialien in elektrischen Anlagen und Geräten, Blendung der Augen durch einen Lichtbogen, der bei einem Kurzschluss entsteht, usw. Bei der Arbeit von Elektrikern kann es auch zu elektromagnetischen Risiken kommen, die durch die Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf den menschlichen Körper verursacht werden. Die größte Gefahr im Zusammenhang mit der Verwendung von Elektrizität ist die Gefahr eines Stromschlags.
Wie wählt man die richtige Kleidung?
Das Wichtigste ist, die an einem bestimmten Arbeitsplatz bestehenden Gefahren richtig zu erkennen. Nach einer gründlichen Arbeitsanalyse muss eine geeignete persönliche Schutzausrüstung, einschließlich Schutzkleidung, ausgewählt werden. Die Kleidung in diesem Industriezweig muss vor offenen Flammen und starker Hitzeeinwirkung schützen. Der Stoff, aus dem die Kleidung für Elektriker hergestellt wird, darf keine Flammen tragen, schmelzen oder Feuer fangen. Die Kleidungsstücke müssen so robust sein, dass sie ihre schützenden Eigenschaften während ihrer gesamten Lebensdauer beibehalten.
Die Kleidung sollte aus dauerhaft flammhemmenden Modacryl- und Aramidfasern hergestellt sein. Darüber hinaus erhöht ein speziell entwickelter und geprüfter Kleidungsschnitt das Schutzniveau für Personen, die mit elektrischen Anlagen in Berührung kommen, erheblich.
Gefährdungen, die in der Energiewirtschaft auftreten können:
- Gefahr von Personenschäden, Stromschlag durch unsachgemäßen Umgang mit Elektrowerkzeugen oder Verwendung fehlerhafter Geräte
- Verbrennungen
- Sehbehinderung
- Gesichtsverletzungen durch Metallspäne, Rost, Holzspäne, Metall, insbesondere bei Arbeiten mit einem Hammer
- Sturz aus der Höhe – Möglichkeit von Verletzungen oder Tod aufgrund fehlender kollektiver und persönlicher Schutzausrüstung, mangelnder Überwachung von Arbeiten in der Höhe
Normen, die von Bekleidung für die Energiewirtschaft erfüllt werden müssen:
- EN ISO 11612:2015 – Schutzkleidung gegen Hitze und Flammen
- IEC 61482-2:2018 – Kleidungsstücke zum Schutz gegen Gefährdung durch Lichtbogen
- EN 61482-1-1:2009 – Arbeiten unter Spannung – Kleidung zum Schutz gegen thermische Risiken durch Lichtbogen
- EN 61482-1-2:2007 – Arbeiten unter Spannung. Kleidung zum Schutz gegen thermische Risiken durch Lichtbögen
- EN 342:2017 (EN 342:2018-01) – Schutzkleidung gegen Kälte
- EN 343:2003+A1:2007, EN 343:2003+A1:2007/AC:2009 – Schutzkleidung gegen Regen
Eine der grundlegenden Normen in der Energiewirtschaft ist die IEC 6148-2, in der Anforderungen und Prüfverfahren für Schutzmaterialien und -kleidung für Arbeitnehmer festgelegt sind, die den thermischen Auswirkungen eines elektrischen Lichtbogens ausgesetzt sind. Die Gefahr eines elektrischen Schlages wird von dieser Norm nicht abgedeckt.
Eine weitere sehr wichtige Norm für die Energiewirtschaft ist die EN ISO 11612, die Anforderungen an Kleidung zum Schutz des Trägers vor Hitze und Flammen festlegt. Diese Kleidungsstücke schützen den Arbeitnehmer optimal vor mechanischen und thermischen Schäden, die beim Schweißen oder bei Arbeiten mit heißen Stoffen auftreten.
Viele Arbeiten werden im Freien ausgeführt, oft unter schlechten Wetterbedingungen. Daher ist es wichtig, dass die Winterkleidung einen Wärmeschutz gemäß EN 342:2017 und eine Wasserdichtigkeit gemäß EN 343:2018-01 aufweist.
Neben der Bereitstellung von flammhemmender Kleidung muss auch für persönliche Schutzausrüstung gesorgt werden, darunter Handschuhe, Schuhwerk, Schutzbrillen, Helme, Gehörschutz, Masken und Absturzsicherungen.
Schutzhandschuhe sind ein unverzichtbares Element der Schutzkleidung in der Energiewirtschaft. Das Handschuhmaterial sollte nicht leitend sein: Gummi, Leder, Nitril oder Polyurethan. Die Handschuhe sollten die richtige Größe haben, damit sie die Fingerfertigkeit nicht einschränken.
Ein weiteres unverzichtbares Element der Ausrüstung eines Elektrikers ist professionelles Sicherheitsschuhwerk, das ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten soll. Die Sohle sollte isolierende und rutschhemmende Eigenschaften haben. Die Arbeit in der Energiewirtschaft findet unter verschiedenen Witterungsbedingungen statt, daher ist es wichtig, dass das Schuhwerk wasserdicht ist. Es ist wichtig, dass das Schuhwerk dem Fuß richtig angepasst ist.
Kopf und Gesicht des Elektrikers sollten durch einen hochwertigen Helm und eine Schutzbrille geschützt sein, um mögliche Verletzungen zu vermeiden.
Bei der Ausstattung der Beschäftigten in der Energiewirtschaft sollten Kleidung und persönliche Schutzausrüstung aus zertifizierten Produkten ausgewählt werden. Dies gewährleistet die Einhaltung der geltenden Normen und erhöht die Sicherheit.
Wir laden Sie ein, unseren “Leitfaden für den Energiesektor” zu lesen.